26.02.2018 – Kreisfeuerwehr erhält Dekontaminationsanlage für Gefahrguteinsätze

Barrien (LK Diepholz). Im Dezember wurde die neue DEKON-P Anlage Stufe III an die Kreisfeuerwehr ausgeliefert. Sie ist identisch mit den vom BUND beschafften Anlagen der 2. Generation. Beschafft wurde sie zusammen mit dem Veterinäramt, dessen Tierseuchen-Bekämpfungs-Logistikzentrum (TBL) seit dem letzten Jahr auf dem Gelände der FTZ in Barrien mit untergebracht ist. Die DEKON-Anlage ist einer der Synergiepunkte, die aus der Zusammenarbeit der beiden Bereiche des Landkreises gewonnen werden konnte. Am vergangenen Wochenende wurde die Anlage, die im abfahrtbereiten Zustand auf einem Abrollbehälter Logistik einsatzbereit an der FTZ steht, in der Halle der FTZ das erste Mal komplett aufgebaut. Mit dabei waren die Ortsfeuerwehren Wachendorf, Ristedt und Gessel, die im Rahmen Ihrer Zugehörigkeit zum 4. Zug (Gefahrgut) der Kreisfeuerwehrbereitschaft 1 den Teilbereich Dekontamination übernehmen. „Bisher haben wir immer nur mit dem Material vom Gerätewagen Gefahrgut zu tun gehabt“, erklärt Wachendorfs Ortsbrandmeister Jörg Seiffert. „Damit kann man immerhin eine Stufe II DEKON aufbauen“. Das was in der großen neuen Fahrzeughalle der FTZ aufgebaut steht, kann aber mit dem bisherigen Material nicht verglichen werden. Die Anlage besteht aus drei aneinander gereihten Zelten. Bevor man allerdings ins erste Zelt gelangt, erfolgt noch eine erste Vorreinigung in einer Ein-Personen-Duschkabine. Von dort gelangt man in das erste (Auskleide-) Zelt. Im mittleren Zelt sind dann die Duschen angebracht, im letzten Zelt erfolgt die Ankleidung mit nicht kontaminierter Kleidung. Die Anlage funktioniert komplett mit Frischwasser. Dieses kann aus dem Trinkwassernetzwerk über Hydranten gewonnen oder über speziell bereitgestellte desinfizierte und lebensmittelechte Transportbehälter an die Einsatzstelle gebracht werden. Das Wasser wird mit einer mobilen Heizanlage erwärmt.
Eine weitere mit Diesel betriebene Heizung sorgt, ggf. auch nur als Lüftung eingesetzt, für ein vernünftiges Klima in den Zelten. Das Brauchwasser läuft sowohl in der kleinen Ein-Personen-Dusche, als auch im Zelt in einen Pumpensumpf und wird dort mittels einer Schmutzwasserpumpe in einen Abwasserbehälter gepumpt. „Wir haben im Übungsaufbau lediglich aus Platzgründen auf das Ankleidezelt verzichtet, weil es die geringste technische Komplexität aufweist.“, berichtet der stellv. Kreisbrandmeister Hartmut Specht vom Ablauf des Probeaufbaus. Er hat die Beschaffung begleitet und die Einweisung aller beteiligten Stellen konzipiert und durchgeführt. Die neue Anlage wurde ebenfalls vom Ersten Kreisrat Jens-Hermann Kleine, in dessen Zuständigkeitsbereich der Bevölkerungsschutz fällt, Fachdienstleiter Bevölkerungsschutz Klaus Speckmann, Kreisbrandmeister Michael Wessels und dem neuen ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes Stefan Ostmeier in Augenschein genommen. Am vergangenen Sonntag erfolgte eine Besichtigung mit kurzer Einweisung mit den THW OV Syke und Bassum. Hierfür wurde die Anlage dann in Anwesenheit des Veterinäramtes das erste Mal an der beim TBL vorgesehenen Stelle aufgebaut. Das THW wäre in einem Betriebsszenario für das TBL ein möglicher Partner.
Bilder und Bericht: Matthias Thom