Hannover/Schneverdingen. Für die Gefahr von Waldbränden sensibilisieren und dabei zu helfen, den Wald vor Feuer zu schützen – das ist das Ziel des Niedersächsischen Forstministeriums (ML) und des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsens. Forstministerin Miriam Staudte und Olaf Kapke, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, unterzeichneten heute die Verlängerung einer entsprechenden Vereinbarung und stellten ein Hinweisschild vor, das an ausgewählten Brennpunkten vor Waldbrandgefahren warnen und auf die landesspezifische Regelung hinweisen soll. So weist die Hinweistafel konkret auf das ausdrückliche Verbot in Niedersachsen hin, vom 1. März bis 31. Oktober und bei trockener Witterung zu rauchen oder Feuer zu entzünden.
Forstministerin Miriam Staudte: „Mehr denn je ist es wichtig, unseren Wald vor Bränden zu schützen. Er ist ein Multitalent – Ort der Biodiversität, Klimaschützer, CO2-Speicher, und natürlich auch Naherholungsort. Durch die Auswirkungen der Klimakrise wird das Gefahrenpotential für Waldbrände in den kommenden Jahren weiter ansteigen. Mit dem Landesfeuerwehrverband haben wir einen starken Partner an unserer Seite. Daher freue ich mich, dass wir unsere Vereinbarung verlängern und die gemeinsamen Präventionsmaßnahmen ausbauen können.“ Ministerin Staudte bedankte sich bei allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in den Freiwilligen Feuerwehren, die Jahr für Jahr durch ihr ambitioniertes und schnelles Eingreifen dafür sorgen, dass die Waldbrandsaison möglichst glimpflich überstanden wird.
Landesfeuerwehr-Präsident Olaf Kapke: „Ich bin hoch erfreut, dass diese hervorragende Zusammenarbeit heute offiziell fortgeführt und weiterhin auf Augenhöhe von beiden Seiten ins Land getragen wird. Diese Waldbrandpräventionskampagne soll den niedersächsischen Waldbesuchenden die länderspezifischen gesetzlichen Grundlagen aufzeigen und zur Vorsicht ermahnen.“
Inhalt der Vereinbarung, die 2022 unterzeichnet und heute verlängert wurde, ist eine Aufklärungskampagne rund um das Thema „Waldbrand“. Ein Bestandteil der Kampagne sind Schilder, die auf die Waldbrandgefahr aufmerksam machen und Hinweise für richtiges Verhalten im Wald geben. Auf einen Blick sehen die Besucherinnen und Besucher, wie sie sich richtig in waldbrandgefährdeten Bezirken verhalten, und können über einen QR-Code weitere landesspezifische Informationen zur Waldbrandverhütung und zum Verhalten bei Waldbränden abrufen. Landkreise und kreisfreie Städte erhalten die Schilder entsprechend ihrer Forststrukturen mit der Bitte, sie in Absprache mit den Waldbesitzenden an ausgewählten Brennpunkten aufzustellen. Auch Infoflyer in deutscher und englischer Sprache sowie die Verbreitung der Informationen über Symposien, Tagungen, Foren und Kongresse sind Bestandteil der Vereinbarung, die das ML im ersten Jahr mit 50.000 Euro gefördert hat und nun bis Mai 2025 mit weiteren 25.000 Euro unterstützt. Geplant ist unter anderem ein Infopaket für rund 500 Feuerwehrführungskräfte sowie die Veröffentlichung eines Minibuches für Kindergarten und Grundschulkinder.
Ergänzend macht das ML darauf aufmerksam, dass 50 sogenannte Skid-Units, die das ML für 250.000 Euro beschafft hat, anschließend den niedersächsischen Gebietskörperschaften in dieser Woche überlassen wurden. Die Löschanlagen wurden extra für den schnellen Löschangriff konzipiert und können nahezu auf nahezu allen Pickups, UTV-Fahrzeugen oder Anhängern montiert werden. Mit dieser Ausrüstung können Einsatztrupps Vegetationsbrände im unwegsamen Gelände schon in einem frühen Stadium löschen. In dieser Woche wurden Vertreterinnen und Vertreter der übernehmenden unteren Katastrophenschutzbehörden, der Feuerwehren sowie der Forsten am NLBK-Standort Scheuen durch Experten des „Waldbrandteam – Verein für Wald- und Flächenbrandbekämpfung e.V.“ theoretisch und praktisch unterwiesen.
Hintergrund:
Sowohl die Länder als auch zunehmend Initiativen Dritter unterstützen die Waldbesitzenden bei der Waldbrandvorsorge. Aus diesem Grund existieren derzeit zahlreiche verschiedene Waldbrandwarnschilder, die die Waldbesitzenden aufstellen können. Eine weitere bedeutende Länderaufgabe ist die Förderung des Waldumbaus hin zu weniger brennenden Mischwäldern. Für eine frühzeitige Branderkennung verfügt Niedersachsen über ein automatisiertes kameragestütztes Waldbrandfrüherkennungssystem, die Zentrale befindet sich in Lüneburg. Die Waldbrandgefahr ist in Niedersachsen in den vergangenen Tagen in einigen Regionen angestiegen. Bedingt durch recht sonnige und niederschlagsfreie Tage ist der Waldbrandgefahrenindex (WBI) zum Teil auf Stufe 3 geklettert. Erläuterungen zum Waldbrandgefahrenindex (WBI) sowie aktuelle Werte sind zu finden unter http://www.dwd.de/waldbrand.
Text: Pressemitteilung Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
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Fotos: Olaf Rebmann, LFV-NDS