Nienburg (Landkreis Nienburg). Die Weihnachtszeit 2023 sowie der nachfolgende Jahreswechsel wird sicherlich vielen Bürgerinnen und Bürgern über lange Zeit in Erinnerung bleiben. Immer wieder ergiebige Regenfälle ließen langsam, aber stetig den Grundwasserspiegel sowie die Flüsse von den Mittelgebirgen bis zur Küste ansteigen. Die Folgen dieser Niederschläge konnte kurz vor Weihnachten noch niemand erahnen.
In den Morgenstunden des 23. Dezember 2023 erfolgte der erste Alarm für eine Feuerwehr im Landkreis Nienburg/Weser. Das Stichwort lautete „Wasser im Keller!“. In den darauffolgenden Stunden war das Stichwort bei fast allen Alarmierungen kreisweit zu lesen. Die Ursachen hierfür waren das Oberflächenwasser und der Grundwasserspiegel, die ihren Weg in die Gebäude fanden. Entlang der Weser machte sich das Hochwasser bemerkbar. Immer wieder mussten dort Deiche kontrolliert und verstärkt werden.
Selbst an den Weihnachtsfeiertagen waren die über 1.200 Helfer verschiedenster Hilfsorganisationen rund um die Uhr im Einsatz - manchmal nur für ein oder zwei Stunden bei der Familie, um etwas dem Weihnachtsfest beizuwohnen. Einige Kommunen bildete Einsatzstäbe, um der Lage Herr zu werden und unbürokratisch Hilfe und Material zu organisieren. Auch die Bauhöfe, Wasserverbände und die Bundeswehr halfen bei der Bewältigung der Lage.
Das Einsatzspektrum der über 500 Einsätze in der „Hochwasserlage“ ging vom leer pumpen vollgelaufener Keller über das Packen und Verlegen von Sandsäcken bis zur Evakuierung von Anwohnern mittels Boote.
Für die geleistete Arbeit war dies für den Landkreis Nienburg/Weser Anlass genug, um eine Dankesfeier für all die ehrenamtlichen Helfer der Hilfsorganisationen und den Einsatzstäben der Kommunen auszurichten. Hierzu waren rund 600 Gäste von Arbeiter-Samariter Bund, Johanniter-Unfall-Hilfe, Deutsches Rotes Kreuz, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Technischen Hilfswerk, Bundeswehr, Polizei, Feuerwehr und Mitarbeiter der Verwaltungen am vergangenen Freitag auf das Gelände der DEULA Nienburg der Einladung gefolgt.
Gastgeber Landrat Detlev Kohlmeier dankte, auch im Namen des Kreistages und der Landesregierung, für den professionellen und guten Einsatz, der oftmals über mehrere Wochen andauerte. “Das war eine bemerkenswerte, eine beeindruckende Leistung!“, so der Landrat. Besonders unterstrich der Landrat, dass viele, auch über die Feiertage, rund um die Uhr im Einsatz waren. Der Landkreis Nienburg/Weser war bei dem Hochwasser zum Jahreswechsel mit einem „blauen Auge“ davongekommen. Das lag daran, so Detlev Kohlmeier, dass man aus dem Vollen schöpfen konnte, was Technik und Einsatzbereitschaft anging! „Wenn es hart auf hart kommt, stehen die Hilfsorganisation sich bei – wie in einer großen Familie!“ resümierte Detlev Kohlmeier.
Das die Dankesfeier in dieser Art und Weise stattfinden konnte, lag nicht nur am Landkreis Nienburg/Weser. Landschlachterei Twachtmann, Bäckerei Kindermann, der Verein „Menschen helfen Menschen“, die Privatbrauerei BARRE und die DEULA trugen zum gemütlichen Beisammensein bei. Finanzielle Unterstützung erhielt der Landkreis vom Land Niedersachsen. Neben einer finanziellen Unterstützung der Dankesfeier, will sich das Land Niedersachen auch anderweitig bei den vielen Helferinnen und Helfern bedanken. Hierzu verabschiedete das Landeskabinett eine Landesauszeichnung in Form einer Medaille, die in den kommenden Monaten jedem verliehen wird.
Bevor die Feierlichkeiten verlassen werden konnte, wurde jedem Gast ein kleines Präsent, in Form eines Metallbechers mit Landkreiswappen ausgehändigt.
Fotobeschreibung Bild1+2: Rund 600 Personen waren der Einladung auf das DEULA-Gelände gefolgt
. Bild3: Landrat Detlev Kohlmeier bei seinen Dankesworten.
Bild4: Die anwesenden Hauptverwaltungsbeamtinnen und Hauptverwaltungsbeamten halfen bei der Essenausgabe
. Bild5: Als Dankeschön gab es für jeden Gast ein Metallbecher mit Landkreiswappen.
Text & Foto(s): Marc Henkel, Pressesprecher der Kreisfeuerwehren Nienburg/Weser