Festkommers zum 150-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Nienburg.

Festkommers zum 150-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Nienburg.

Nienburg (LK Nienburg). Zahlreiche Gäste konnte Ortsbrandmeister Thomas Cornelsen bei der Eröffnung des Festkommers zum 150-jährigen Jubiläums begrüßen. Hierzu hatten die Mitglieder die Fahrzeughalle komplett geschmückt und bestuhlt. Mit einem kurzen Rückblick auf die sehr gut gelaufene Blaulichtmeile, wurde der geschichtlich Rückblick auf die Jahre 1872 bis 1922 eingeleitet. Der stellvertretende Ortsbrandmeister Ralf Bergmann ließ die Anwesenden in die Gründungszeiten eintauchen. Parallel hatten Kameraden Einsatzanzüge aus der damaligen Zeit an.

Nach dem ersten geschichtlichen Block standen die ersten Grußworte an. Den Start machte Nienburgs Bürgermeister Jan Wendorf. Er unterstrich in seinem Grußwort, dass die Gründung der Feuerwehr ein wichtiger und richtiger Schritt damals gewesen sei. „Auch wenn es neben den vielen Gutem auch Schlechtes gab, so blieb die Feuerwehr Nienburg stets auf einem hohen Niveau!“ Der Bürgermeister betonte besonders, dass die Feuerwehr stets da ist, wenn die Bürgerinnen und Bürger in Not sind. „Um es auf den Punkt zu bringen: Ihr seid toll!“

Das hohe Niveau bestätigte auch Nienburgs stellvertretender Stadtbrandmeister Udo Kowalzik, der die Glückwünsche der Stadtfeuerwehr übermittelte. „150 Jahre Feuerwehr Nienburg sind ein Zeichen für Kontinuität und Stabilität!“ Udo Kowalzik zeigte auf, wie sich der Einsatzschwerpunkt in den Jahren verlagert hat und betonte, das es für die Feuerwehren keinen Stillstand gäbe.

Im zweiten Abriss der Feuerwehrgeschichte, die Jahre 1923 bis 1973, ging Schriftwart Timo Bergmann auch auf die dunklen Seiten der Feuerwehrgeschichte ein. Klamme Kassen, der zweite Weltkrieg und die daraus resultierenden schweren Nachkriegsjahre waren ein Teil der Dokumentation.

Dr. Frank Schmädeke, der nicht nur als Feuerwehrmann, sondern auch stellv. Landrat die Glückwünsche des Landkreises Nienburg/Weser überbrachte, wies darauf hin, dass die Feuerwehr kein Selbstläufer sei. „Wir müssen weiterhin die Bürgerinnen und Bürger für die Feuerwehr begeistern!“ Mit dem Blick auf den Klimawandel und den damit einhergehenden Naturkatastrophen werden die Hilfsorganisationen stark gefordert werden. „Die Feuerwehr wird oftmals als Dienstleister angesehen. Viele denken nicht daran, dass Ehrenamtliche Menschen dahinterstecken!“ mahnte er mit Hinblick auf die zahlreichen „Bagatelleinsätze“. „Die Gesellschaft steht in Eurer Schuld!“ sagte der stellv. Landrat abschließend.

Kreisbrandmeister Bernd Fischer konnte den Dienstleistungsgedanken seines Vorredners nur bestätigen und zählte unter anderem die permanenten technischen Störungen des Fahrstuhls im Nienburger Bahnhof auf, bei dem die Feuerwehr ausrücken muss, um eingeschlossen Bahnreisende zu befreien. „Wir müssen uns aber auch, gerade mit Hinblick auf die jüngsten Ereignisse in Ratingen, über ein konsequentes rechtliches Durchsetzen Gedanken machen. Gesetze sind vorhanden, nur der Wille diese voll auszuschöpfen fehle!“ Der Kreisbrandmeister spielte damit auf die Gewalt gegenüber Rettungskräften an.

Der dritte geschichtliche Teil, der vom Zugführer Marc Henkel vorgetragen wurde, lenkte die Gedanken wieder in eine positive Stimmung. Die Jahre 1973 bis heute waren voller Einsätze und Neu- bzw. Ersatzbeschaffungen von Technik und Gerät.

Die Freiwillige Feuerwehr Nienburg besteht jedoch nicht nur aus der Einsatzabteilung und so konnte Jugendfeuerwehrwart Lukas Müller in seinem Beitrag auf eine fast 60-jährige Geschichte der Jugendfeuerwehr Nienburg eingehen. Neben kleinen Anekdoten entdeckte so manch eine Einsatzkraft sich Bildern seiner Jugendfeuerwehrzeit wieder.

Es gab aber auch Ehrungen bei dem Festkommers. „Es gibt keinen besseren Rahmen, um verdiente Kameradinnen und Kameraden auszuzeichnen!“ sagte Ortsbrandmeister Thomas Cornelsen. Zusammen mit Kreisbrandmeister Bernd Fischer wurden folgende Kameradin bzw. Kameraden für ihre langjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet: Nicole Hanauer (40 Jahre), Wolfram Müller, Michael Fahnster und Bernd Passe (50 Jahre).

 Die geehrten Mitglieder der Feuerwehr Nienburg Wolfram Müller (3.v.l.), Nicole Hanauer (4.v.l.), Michael Fahnster (3.v.r.) und Bernd Passe (2.v.r) mit Bürgermeister Jan Wendorf, dem stellv. Ortsbrandmeister Ralf Bergmann und Ortsbrandmeister Thomas Cornelsen

Zum Ende ergriff Ortsbrandmeister Thomas Cornelsen nochmal das Wort. Er dankte allen, die die Jubiläumsveranstaltung unterstützt haben. „Die Mannschaft hat zusammengehalten und das zeigt, was Kameradschaft ist!“ betonte der Ortsbrandmeister. Thomas Cornelsen dankte auch den zahlreichen Gratulanten und Redner. „Dank muss ich aber auch der Heimatzeitung „Die Harke“ aussprechen, die von Beginn an super über das Jubiläum berichtet hat!“

Bevor der offizielle Teil des Festkommers beendet wurde, stellte sich Marc Henkel in seinem Schlusswort die Frage, wie sich die Feuerwehr in den nächsten 150 Jahren verändern wird. Das Ehrenamt muss mehr gestärkt und von der Gesellschaft anerkannt werden mahnte er. „Die Gesellschaft ist nur so gut, wie ihr Zusammenhalt!“

Nach dem offiziellen Ende des Kommersabend, ließen die Anwesenden den Abend mit Essen, Getränken und Musik ausklingen.

Text und Foto(s): Marc Henkel, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Nienburg/Weser.

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