Workshop der Feuerwehr-Drohnengruppen Ostfriesland und Polizei

Workshop der Feuerwehr-Drohnengruppen Ostfriesland und Polizei

 

Am Samstagvormittag fand in der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Georgsheil ein Austausch zwischen den Ostfriesischen Drohnengruppen sowie Führungskräften der Polizei statt. Initiiert wurde die Veranstaltung durch Regierungsbrandmeister Erwin Reiners bei einem Führungsgespräch mit den Leitern der Kooperativen Regionalleitstelle Ostfriesland. Der Sprecher des Arbeitskreises der ostfriesischen Drohnegruppen, Stefan Baltrusch präsentierte die Einsatzmöglichkeiten und zeigte Beispieleinsätze der Drohnen. Im Verlauf der Veranstaltung stellte der stellvertretende Kreisbrandmeister des Landkreis Aurich, Thomas Kettler zusammen mit dem in Norden stationierten Einsatzleitwagen 2 (ELW2) eine Drohne sowie die technischen Möglichkeiten von Drohne und ELW2 in der Praxis vor. Die Veranstaltung dauerte bis in den frühen Nachmittag, welches auch zeigte, wie wichtig und erfolgreich dieser Erfahrungsaustausch war.

Text & Bilder: Oliver Prigge (Feuerwehrdrohnengruppe Norden)

Zusatzinformation zu den Drohnen der Feuerwehren (von Manuel Goldenstein):

Die Feuerwehr-Drohnen-Gruppen in Ostfriesaland rücken in ihren jeweiligen Landkreises aus, allerdings erfolgen auch kreisübergreifende Einsätze. Bei Tag und Nacht sind die Drohnen innerhalb weniger Minuten bei Alarm auf dem Weg an ihren Bestimmungsort. Die Drohnen sind ausgestattet mit hochauflösenden Kameras, die zudem über eine Infrarotfunktion verfügen. Weiterhin haben sie eine deutlich höhere Reichweite als die handelsüblichen Geräte. Die Drohnen kommen bei Lagen in den Einsatz, wenn diese groß und/oder unübersichtlich sind. Starke Verrauchungen und unwegsames Gelände sind hier nur zwei Beispiele, die die Effizienz eines taktischen Vorgehens im Feuerwehreinsatz drosseln können. Die Vogelperspektive schafft Ordnung ins Bild zu bringen und ergibt die Möglichkeit, die Einheiten genau dort einzusetzen, wo sie benötigt werden. Insbesondere zu erwähnen ist, dass Drohnen im Einsatz bei der Suche von Personen eingesetzt werden. Üblicherweise erfolgt die Anforderung der Feuerwehr zur Personensuche durch die Polizei. Hier kommen, um einen raschen Erfolg zu erzielen, in der Regel mehrere Drohnen aus zum Einsatz. Die Suchsektoren werden mit Fußtrupps und Hundestaffeln abgesucht, die Bilder der Drohnen helfen den Suchenden, Personen und deren Wärmequellen ausfindig zu machen. Die Trupps können so gezielt vermutete Zielpersonen ansteuern. Auch Landwirte nutzen immer häufiger die Unterstützung der Feuerwehren, indem die Feuerwehr-Drohnen die Felder abfliegen, die gemäht werden sollen. Während des Überfluges wird nach Kitzen und anderen Tieren Ausschau gehalten und diese vor den großen Maschinen in Sicherheit gebracht. Der Einsatz der Drohnen erfolgte auch bereits bei der Suche von flüchtigen Personen, durch Anforderung der Polizei. Bei Verkehrsunfällen kann eine Übersicht geschaffen werden, ob sich weitere Personen an der Einsatzstelle befinden, die eventuell aus einem PKW geschleudert wurden. Eine Übersicht aus der Luft kann bei Ermittlungsarbeiten der Polizei behilflich sein. Bei einer Personenrettung aus dem Wasser, gibt das Bild von oben eine bessere Einsicht in das Gewässer und unterstützen so die im Wasser befindlichen Rettungsboote, Rettungsschwimmer und Taucher. Umweltschäden durch ausgelaufene Betriebsstoffe in Gewässern können aus der Luft eingegrenzt werden und so den Umfang und die erforderlichen Maßnahmen festlegen lassen. Diverse weiter Möglichkeiten sind mit den Drohnen gegeben und sorgen dafür, dass die Drohnen bereits jetzt schon fast nicht mehr aus dem Einsatzalltag von Feuerwehr, Polizei und den weiteren Hilfsorganisationen wegzudenken sind. Die Drohnen-Gruppen verfügen über spezielle Ausbildungen und sind an den Einsatzstellen gesondert gekennzeichnet. Die Drohnen-Piloten stehen im stetigen Kontakt mit den jeweiligen Einsatzleitern und bieten stetig wertvolle Informationen, die auch direkt auf größere Bildschirme in die Einsatzleitwagen der Feuerwehren übertragen werden können. Um eine hohe und gleichwertige Qualität zu sichern, treffen sich die Drohnengruppen der Feuerwehren aus Ostfriesland regelmäßig in einem Arbeitskreis des Feuerwehrverband Ostfriesland, der durch die Ostfriesisch Landschaftlich Brandkasse Unterstützung findet.

Text: Manuel Goldenstein – Pressesprecher Feuerwehrverband Ostfriesland

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