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Holzbalge (Landkreis Nienburg). „Wir sind der siebt stärkste Feuerwehrverband in Niedersachsen!“ sagte Kreisbrandmeister und zugleich Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Bernd Fischer bei der Eröffnung der Delegiertenversammlung. Über 200 Personen waren der Einladung am Freitagabend in eine Halle des Luftsport-Clubs Nienburg/Weser e.V. auf dem Flugplatz Holzbalge gefolgt. „Wir müssen aber weiterhin Mitgliederwerbung betreiben und die Feuerwehr attraktiv halten!“ resümierte Fischer weiter. Aus dem Bericht war zu entnehmen, das von den 7.588 Mitgliedern des Verbandes rund 4.343 in den Einsatzabteilungen ihren Dienst versehen. Es sei immer schwerer geworden Menschen für das Ehrenamt zu begeistern, zumal die Anzahl von Anfeindungen gegenüber Einsatzkräften aller Hilfsorganisationen nicht rückläufig sei. Derzeit gibt es im Landkreis Nienburg/Weser 97 Ortsfeuerwehren. Die Zahl wird sich aber durch Zusammenlegungen in den kommenden Jahren verringern. „Der Bund hat die neue weltpolitische Lage endlich erkannt und ein Sondervermögen aufgelegt, um den Katastrophenschutz aufzuwerten. Es bleibt nur die Frage, was von dem Geld wirklich an der Basis ankommt!“ Dieses unterstrich der Samtgemeindebürgermeister der Samtgemeinde Weser-Aue Wilfried Imgarten. „Wir geben im Jahr rund eine Million Euro für unsere Feuerwehren aus, erhalten aber nur 45.000 Euro aus den Töpfen von Bund und Länder, um unsere Feuerwehren zu unterhalten!“ Fischer und Imgarten waren sich einig, dass ohne die Freiwilligen Feuerwehren der Katastrophenschutz und die alltägliche Sicherheit nicht gewährleistet werden kann. Lutz Hoffmann, Erster Kreisrat, vertrat den Landrat. In seinem Grußwort dankte dieser allen ehrenamtlichen Kräften aus allen Hilfsorganisationen für das Engagement im Jahr 2024. „Wir investieren in die Zukunft der Feuerwehren und in den Katastrophenschutz!“ betonte Hoffmann. „Doch manchmal kann man Entscheidungen und Vergaben vom Land nicht nachvollziehen! Es fehlt auch an mancher Stelle eine vernünftige Kommunikation vom Land in die Kommunen!“ Mit dem neuen Brandschutzgesetz ist auch endlich eine finanzielle Entschädigung vom Land für die zahlreichen Betreuer:innen der Kinder- und Jugendfeuerwehren gekommen. Hierzu habe man sich mit den Hauptverwaltungsbeamten und der Kreisjugendfeuerwehr auf ein faires Verteilverfahren einigen können.

Das der Landkreis in die Zukunft der Feuerwehren investiert, zeigt sich stetig am Fortschritt des FTZ-Neubaus. „Die Bagger rollen und spätestens September 2025 soll es mit dem Hochbau losgehen!“ sagten Fischer und Hoffmann. Mit dem Verteilschlüssel für die finanzielle Entschädigung der zahlreichen Betreuer:innen zeigte sich auch Kreisjugendfeuerwehrwart Mario Hotze zufrieden. Hotze berichtete von den zahlreichen Veranstaltungen und kann mit über 1.000 Mitgliedern in den Kinder- und Jugendfeuerwehren auf eine solide Basis bauen. Aber auch der Kreisjugendfeuerwehrwart zeigte sich besorgt, dass die Mitgliedergewinnung, gerade nach der Pandemie schwieriger geworden ist. Die Grüße des Landes Niedersachsen überbrachte Regierungsbrandmeister Dascho Wehner. In seinem Grußwort zeigte der Regierungsbrandmeister auf, dass die Feuerwehren auch in Zukunft weiter gefordert werden. „Die Intensität der Naturkatstrophen werden stärker und deren zeitlichen Abstände immer kürzer! Der Klimawandel mache auch nicht bei den Ehrenamtlichen halt!“ Dieses zeigten auch die Einsatzzahlen des Jahres 2024. Die Feuerwehren im Landkreis Nienburg/Weser waren zu 1.322 Einsätzen gerufen worden, von denen gut 75% technische Hilfeleistungen gewesen sind. Auf der Delegiertenversammlung gab es aber nicht nur Berichte. So konnte Kreisbrandmeister Bernd Fischer verkünden, dass mit Alexander Greif ein neuer Kreisausbildungsleiter gefunden werden konnte. Ein nicht so angenehmer Teil der Versammlung war die Beschlussfassung über eine Erhöhung des Mitgliederbeitrages von 7 Euro auf 9 Euro pro Mitglied ab dem Jahr 2027. „Wir müssen diesen Weg gehen, da der Landesfeuerwehrverband seinen Beitragssatz stärker angezogen hat, wie angenommen!“ sagte Fischer. Man hoffe mit der Erhöhung von 2 Euro auf Kreisebene längere Jahre keine Erhöhung durchführen zu müssen. Mit der Überarbeitung des Niedersächsischen Brandschutzgesetzte und der Feuerwehrverordnung werden zukünftig neue und vor allem moderne Uniformen den Einzug in das Feuerwehrwesen haben. Zeitgleich wurden auch die Dienstgrade komplett überarbeitet, so dass es in den kommenden Monaten in den zahlreichen Berichten zu neuen Dienstgradnamen kommen wird. Befördert wurden Marcus Drewes als Stadtbrandmeister der Stadt Rehburg-Loccum zum Stadtbrandinspektor und Alexander Greif als Kreisausbildungsleiter zum Brandinspektor.

Die Ehrennadel in Silber des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen wurde an Andreas Thiemann verliehen.

Das Ehrenkreuz in Silber des Deutschen Feuerwehrverbandes gingen an Heinz-Heiner Hupe, Marc Mühlenfeld, Thomas Cornelsen, Dieter Dohrmann, Hans-Dieter Schnelle und Ralf Tiedemann. Mit einer Überraschung für Bernd Fischer endete die diesjährige Delegiertenversammlung. Jörg Nero als Referent des Vorstandes des Kreisfeuerwehrverbandes Segeberg zeichnete Kreisbrandmeister Bernd Fischer mit der Ehrennadel in Gold des Kreisfeuerwehrverbandes aus. „Du hast in der über 20-jährigen Freundschaft zu unserem Kreisfeuerwehrverband vieles geprägt!“ war aus der Laudatio zu hören. Ralf Tiedemann, der als Brandschutzabschnittsleiter Süd das Schlusswort hielt, dankte der Feuerwehr Balge-Holzbalge Sebbenhausen für die Ausrichtung des Verbandstages, der Feuerwehrkapelle des Landkreises Nienburg/Weser für die musikalische Untermalung sowie dem Versorgungszug für das Essen in der Pause.

Fotobeschreibung Bild1: Ein Blick während der Pause in die Halle des Luftsport-Club Nienburg/Weser e.V.

Bild2: Die geehrten und beförderten Feuerwehrmitglieder mit dem Ersten Kreisrat Lutz Hoffmann (Fünfter v.l.)

Text & Foto(s): Marc Henkel, Pressesprecher der Kreisfeuerwehren Nienburg/Weser